Ein Spiel für die Menschlichkeit

Der inklusive Kick zur Sommerpause vereint Menschen mit und ohne Handicaps, Nationen und Generationen.

Vergangenen Samstagvormittag kam es auf dem Sportplatz in Mitterfelden zur Neuauflage eines ganz besonderen Fußball-Matches. Es wurden zwei gemischte Teams, bestehend aus Spielern der Lebenshilfe aus Adelstetten und Oberteisendorf und des Special Olympic Teams aus Salzburg, einigen Kindern, Jungs wie Mädels, der Grundschule Thundorf und den B-Klassen Kickern von BGL International Freilassing gebildet, die nach einer kurzen Aufwärmphase gegeneinander antraten. Kurz deshalb, weil es nicht viel brauchte, um miteinander warm zu werden, denn alle Beteiligten hatten von Beginn an eine große Freude am gemeinsamen Spiel, die auch auf die zahlreichen Zuschauer und Einheizer übersprang.

„Diese Veranstaltung bringt genau auf den Punkt, was wir alle in diesen Zeiten so dringend brauchen – Gemeinschaft und das verbindende Miteinander wie es am besten beim gemeinsamen Spielen gelingt. Ich bin der Fairtrade Gemeinde Ainring und allen Unterstützern sehr dankbar, dass sie so ein Event möglich machen“ erklärt die glückliche Weltladen Leiterin Rosi Pscheidl, die ihr Team am reichhaltigen Kuchen und Weckerl Buffet gut auf das Geschehen eingestellt hatte, denn es ging keiner hungrig oder durstig nach Hause.

Nach einigen schönen Grußworten vom Schirmherrn Hans Eschlberger, Vorstand der Lebenshilfe BGL, der seiner Wertschätzung Ausdruck verlieh, indem er sich beeindruckt von der frohen und herzlichen Atmosphäre zeigte und den Organisatoren für dieses Event besonderen Dank aussprach, ging es los.

Mitorganisator Michael Galler kommentierte das Spiel mit viel Witz über Lautsprecher von der Seitenline und Profitrommler Seydou übernahm an der Djembe das Kommando und heizte mit seiner Kombo rhythmisch ein. 

Der geprüfte Schiedsrichter Bassam Almawas, welcher sonst Spiele in der Kreisklasse leitet, musste an diesem Samstag zum kreativen Spielleiter werden. Immer wenn Spieler eine Regelüberschreitung begingen, wurde ihr Vergehen mit einem Handicap "bestraft". So liefen plötzlich Spieler mit einem Hula-Hoop Reifen, einem Koffer oder Stofftier in der Hand, mit einem Seil an einen anderen Spieler verbunden oder gar mit Flossen über den Platz. 

Auch das Spielgerät, ein normaler Fußball, wurde mehrmals gegen einen Eierball oder einen großen Gymnastikball ausgetauscht, was die Dynamik des Spiels sehr belebte.

Es entstand ein lebhaftes Zusammenwirken und sehr von Menschlichkeit geprägtes Spiel, bei dem untereinander viel gelacht und geherzt und zugleich mit großem sportlichen Eifer gekickt wurde.

Die Kinder liefen mit großem Enthusiasmus zur Höchstform auf, die Spieler der Lebenshilfe spielten, als ginge es um die Weltmeisterschaft und die Jungs von BGL International Freilassing zeigten, was sie drauf hatten. Insbesondere die beiden Keeper Sherwan Hassan und Daniel Stadter glänzten mit ihren zahlreichen Paraden.

Nachdem es nach allen regulären Schützen noch unentschieden stand, mussten die Zuschauer herhalten. Jeder durfte vor der kreischenden Menge ran, doch am Ende verlor man den Überblick über das Endergebnis.

Bei der Siegerehrung rechnete Sportwissenschaftler und BGL International Coach Thomas Mooser das Ergebnis auf 18:18 nach Elfmeterschießen hoch, wonach wie im Vorjahr erneut zwei Siegermannschaften ermittelt wurden. Somit wurden die Jüngsten mit einem Pokal ausgezeichnet und jeder Spieler erhielt eine Medaille und kleine Geschenke.

Die Organisatoren Rosi Pscheidl, Michael Galler und Thomas Mooser waren sich einig, dass die Veranstaltung sogar noch besser gelang als im Vorjahr und der Funke auf wirklich alle Beteiligten übergesprungen ist. Mooser war stolz auf seine Spieler: „Unsere Jungs haben heute sofort verstanden, worum es eigentlich geht und im Sinne der Sache alles gegeben und so zu einem wunderschönen Erlebnis für sich und andere beigetragen. Sie haben heute viel gegeben und viel zurückbekommen und am Ende glaube ich, dass jeder, der dabei war, mit einem sehr guten Gefühl nach Hause gegangen ist“.